Hansi
Hinterseer: eigentlich ist der ehemalige Weltklasse -Skifahrer nur durch Zufall
an seinen ersten Plattenvertrag gekommen, doch mit seiner Musik wurde das
Multitalent erfolgreicher als je zuvor. Zum Anfang, Hansi: “Ich kann nur jedem
eine solche Kindheit wünschen, wie ich sie auf der Seidlalm erleben durfte. Ich
habe alles gehabt, was sich ein Kind wünscht: die Tiere, die Atmosphäre, die
Natur. Es hat zwar keinen Fernseher gegeben und kein elektrisches Licht, und
das Wasser zum Waschen und Kochen haben wir uns aus dem Brunnen vor dem Haus
holen müssen, aber mit der Zeit haben wir uns - meine Großeltern und meine Tante
Moidi – ein bisschen Luxus erarbeitet. “Auf der Alm haben wir ein Gasthaus
betrieben und oft sind wir zweimal am Tag mit den Pferden runtergefahren und
haben zuerst die Milch raufgeführt, dann das Fleisch und dann sind wir wieder
runtergelaufen und haben Getränke geholt für die Gäste.“Auf den Stiegen von
Schloss Lebenberg habe ich meine ersten Skiversuche gestartet. Mein Großvater
hat mich im Alter von zwei Jahren oben hingestellt und dann kerzengerade
runterschießen lassen. Wie ich das damals gemeistert hab, weiß ich leider nicht
mehr, wahrscheinlich hat’s mich ordentlich aufgestellt, aber deswegen mit dem
Skifahren aufhören wollt ich auf keinen Fall. “Im Winter fuhr ich täglich mit
den Skiern zur Schule. Meine größte Freude war immer, noch kurz vor der Schule
über eine kleine Schanze zu springen. Da hab ich viel Schwung genommen, bin
elegant abgeschwungen, hab die Ski ausgezogen, neben die Türe gestellt und bin
in meine Klasse gegangen. Ab und zu bin ich im Winter natürlich ein bisserl zu
spät gekommen, denn oft gab es einen Schneesturm oder es war noch dunkel. Da hat
meine Tante Moidi zu mir gesagt: “Nein, Bua, jetzt ist's zu gefährlich, es ist
gescheiter, du kommst später in die Schule.“ Heute singt er Hits, früher wurde
er selbst besungen. Zuerst gab’s nichts als Lobeshymnen für den Wunderknaben,
später überwogen immer öfter spöttische Untertöne. Zuerst war er Musterschüler
von Papa Ernst, Slalom-Olympia sieger 60, der den Teenager nach dem
Trainer-Motto präparierte: wenn der Vater mit dem Sohn. Später wurden
beide durch die erste, offenbar falsche Frau des Lebens entzweit, die der
vermeintliche Hans im Glück für einen Segen, der Papa aber allen Ernstes für
Gift hielt. Zuerst hob man den neuen Blitz aus Kitz in den Himmel, später wurde
er von den Medien als schwarzes Familienschaf verteufelt… Zuerst fiel er auf die
Schokoladen-Seite, dann zog man ihn samt Love-Story durch den Kakao. Statt
Siegen, die ihm anfangs in den Schoß fielen, gab's immer öfter Prügel vor die
Füße. Oben und unten, kalt und warm, verwöhnt und verhöhnt, kaum einer nahm
solche Wechselbäder wie das begnadete Talent, das so schnell hoch gestiegen
war, dass der tiefe Fall umso mehr schmerzte. Was Hänschen an Lektionen
erlebte, musste der Hans nicht mehr lernen. Seine großenSki-Erfolge: sechs
Weltcupsiege, neunmal Zweiter und siebenmal Dritter, ehe der Himmelsstürmer zur
Weltcup-Talfahrt ansetzte, die im Winter 78 mit der “Flucht“ zu den Profis
endete. “Ich bin schon mit 23 hingekommen, alles war ganz anders, jeder für
sich, immer Mann gegen Mann, alles sehr kurzlebig, viel Läufe.
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Und ich bin alles g`fahren!“ Waren ihm
früher alle Wege geebnet worden, musste er jetzt jede Hürde selbst meistern.
Hatte er früher fast nur um Stangen getanzt, jagte er jetzt auch das Tempo. Aus
dem Slalomartisten Hans wuchs die Abfahrtskanone Hinterseer. “Ich habe zweimal
die Abfahrts-WM bei den Profis gewonnen. Wir sind Sprintrennen gefahren zwei
Läufe - die Profis waren immer der Zeit voraus!“ Man könnt's umdrehen: Als
reifer Mann badet er wieder in Erfolgen, die der frühreife Jüngling
versprochen und errungen hatte, von Kopf bis Fuß so unverändert jugendlich,
fesch und dynamisch wie ehedem, aber an Verstand und Herz um Jahrzehnte weiter
als einst. Alles, Was sich die Skikanone an Werbe - und Vermarktungsknüllern
abgeschaut hatte, nützte er für die Karriere nach der Karriere als PR-Matador
für Kneissl in Kufstein, wo man schnell entdeckte, dass niemand besser geeignet
ist. Mode-Ski oder Ski-Mode zu propagieren als der Pistenfeschak und
Frauenliebling aus Kitz, der inzwischen in festen Händen und Vater zweier
Mädchen, heute 16 und 14 ist. Was Schranz für den White Star, wurde Hinterseer
für Big Foot und Ergo. Trendsetter als weißer Segen, um schwarze Zahlen zu
schreiben. Wäre nicht Jack White gewesen, der Kitzbüheler Spezi, Hansi wäre vom
Schwingen (auch mit Golfschlägern) kaum zum Singen gekommen. Er gab den Anstoß
und schnürte das Paket, das Hinterseer wieder in die (Fernseh) Auslage stellte.
“Wichtig ist, dass alles passt: Die richtigen Leut' und die richtigen Ideen zur
richtigen Zeit!" Nach dem weißen Traum erfüllte sich der Skistar a.D. spät,
aber doch, einen musikalischen Bubenwunsch: “Die Liebe zur Musik war immer da.
Am liebsten wär` ich als Bua schon beim Praxmaier auftreten!“ Statt klein
anzufangen hat Hansi Hinterseer sozusagen groß aufgehört. Nicht im
holzgetäfelten Rustikalrahmen, sondern im Fernsehstudio, oder auf der Bühne.
“Man kann's net vergleichen mit'm Rennen. Aber das G`fühl ist sensationell“ !!!
Wie das Echo der Fans. |
Hansis erste Single
„Du hast mich heut noch nicht geküsst“1994, schlug ein wie eine Bombe. Hansi
erinnert sich: Mit ein paar Musikern haben wir im Sommer 1993 Jack White`s
Geburtstag in Kitzbühel gefeiert. “Wir haben den ganzen Abend für Jack
aufgespielt. Dann sind wir nach Hause gegangen. Aus Spaß bin ich morgens um fünf
mit meiner Ziehharmonika noch mal zu ihm hochgefahren und habe unter seinem
Balkon ein Ständchen für ihn gespielt. Die frühmorgendliche Aktion blieb nicht
ohne Folgen. "Drei Tage später bot mir der Erfolgsproduzent einen Plattenvertrag
an, von dem ich zuerst nichts wissen wollte. Erst nach drei Wochen und
mehrmaligem Drängen von Jack ließ ich mich breitschlagen. Romana und ich flogen
kurz darauf zur Hochzeit von Jack und Janine nach Berlin. "Nach der Trauung, bei
der meine Frau Romana Trauzeugin von Jack`s Frau war, fuhren wir gleich in sein
Studio. Dort machte er mit mir eine Stimmprobe und wir unterschrieben auch
gleich den Plattenvertrag. Wenige Wochen später war die Produktion fertig. Jetzt
musste sie nur einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Ich kenn den
Karl Moik gut“, um nicht gleich mit der Tür in Haus zu fallen, besuchte ich ihn
beim Bayrischen Rundfunk in München, wo der Stadl–Chef gerade eine
Rundfunksendung moderierte und stellte ihm meiner erste CD“ Du hast mich heut
noch nicht geküsst“ vor. „Sag bloß, dass du jetzt auch noch singst“, meinte
Moik, dann kannst du ja gleich in meinen nächsten Stadl nach Schladming
kommen“. „Du wirst lachen, genau das hab ich auch vorgehabt“. Schon eine Woche
später erreichte die Single auf Anhieb Platz eins in der „Volkstümlichen
Hitparade“im ZDF. Der erste Schritt in die neue Karriere war gemacht, und es
zeigte sich rasch, dass der charmante Sänger mit der schmeichelnden Stimme auf
der Bühne genauso überzeugte wie auf der Skipiste. |
Was ist dran an Hansi
Hinterseer? Wenn die Rede auf
den Superstar kommt, fehlen vielen weiblichen Fans die Worte. Da wird die Mimik
plötzlich ganz weich und verklärt, modellieren die Hände in der Luft, leuchten
die Augen. Eines ist jedenfalls sicher: Hansi bringt die Damenwelt zum Träumen.
Wie vor ihm Gary Grant, Rodolfo Valentino oder Luis Trenker, um nur einige zu
nennen. Alle diese Männer hatten eine besondere Ausstrahlung, gaben ein
unausgesprochenes Versprechen, dass in Frauenherzen einen bestimmten Rhythmus
hervorruft. Doch was ist dieses besondere Geheimnis? Carme: kennen Sie Hansi
anders als lächelnd? Der Erfolgsmensch weiß: um im Musikgeschäft weiter zu
kommen, braucht man gute Freunde. Deshalb begegnet er allen Menschen freundlich
lächelnd, legt all seinen Naturburschen –Charme in die Waagschale. Stimme:
Hansi hat keine perfekt ausgebildete Gesangsstimme. Aber vielleicht macht das
gerade den besonderen Charme aus. Seine Stimme hat ein einschmeichelndes
Timbre, das von Sanftmut und Verständnis zeugt. Außerdem verleiht der Tiroler
Dialekt, den er niemals ganz ablegt, seiner Stimme einen bodenständigen Klang.
Blick: er hat den typischen Blick eines Menschen, der es gewohnt ist zu siegen.
Er schaut offen und geradeaus in die Welt. Das vermittelt Sicherheit.
Gleichzeitig haben seine rehbraunen Augen einen warmen, herzlichen Glanz. Der
ganze Mann: Man sieht auf den ersten Blick: Hansi hat nie auf der faulen Haut
gelegen. Seinen geliebten Sport (egal ob Skifahren, Golfen, Radeln, Joggen,
Fußball oder Tennis) betreibt er stets mit riesigem Spaß. Für einen Mann seines
Alters ist er in beneidenswert guter Form. Und: Er sprüht geradezu vor Energie
und Lebensfreude. Einfach Sexy!
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